Bipolar Logo

HiB - Hamlet in Budapest. Hamlet in Berlin

ffffffDie Werkstatt HiB untersucht mit künstlerischen und wissenschaftlichen Mitteln, wie Heiner Müller sich über drei Jahrzehnte hinweg – beginnend mit den politischen Ereignissen in Ungarn im Herbst 1956 und damit auch rückgrei- fend auf den 17. Juni 1953 in Berlin – mit der Hamlet-Figur auseinander gesetzt hat.

Anfang der sechziger Jahre begann er mit der Arbeit an Hamlet in Budapest, die er in seinen Manuskripten mit HiB bezeichnete. Unter den damaligen Maßgaben der Kulturpolitik der DDR war an eine Realisierung des Projektes nicht zu denken. Nach seinem ersten USA-Aufenthalt 1975/76 beschäftigte sich Heiner Müller erneut mit dem Hamlet-Stoff. 1976 übersetzte er Shakespeares Hamlet gemeinsam mit Matthias Langhoff für Benno Bessons Inszenierung an der Volksbühne. Parallel dazu arbeitete er weiter an seinem HiB-Material. Als ein erstes Ergebnis schuf er im Sommer 1977 Hamletmaschine, einen Text, in dem sich historische wie aktuelle Auseinandersetzungen und Erfahrungen mit Hamlet seit 1953/56 auf zwölf Seiten verdichten.

Die Veranstalter von HiB laden junge Theatermacher ein, ihre Interpretationen der Hamletmaschine in Workshops zu erproben und zur Diskussion zu stellen. Lutz Dammbeck, Nicola Nord und Alexander Karschnia (andcompany&Co), Petra Ardai und Luc van Loo (SPACE) sowie Dávid Márton nähern sich mit jeweils unterschiedlichen theatralen Konzepten dem Müllerschen Werk. Die Werkstatt erforscht anhand der Hamletmaschine, wie Heiner Müller Shakespeares Dramaturgie eingesetzt hat, um durch das Theater die Diskussion gesellschaftlicher und politischer Ereignisse zu ermöglichen. Sie geht Spuren der Geschichte Ungarns und Deutschlands nach, um die Aktualität von Heiner Müllers Stücken für die politisch-soziale Gegenwart in beiden Ländern zu überprüfen.

In Ungarn ist Heiner Müller bislang kaum bekannt. Das soll sich nach dem Wunsch der Veranstalter mit dem Projekt HiB ein Stück weit ändern. Die Hamletmaschine soll in einer neuen Übersetzung in Budapest aufgeführt werden.

Termine

19.–28. März 2007
Werkstatt Hamletmaschine
Maxim-Gorki-Theater, Berlin

________________________________________


19.–28. März ab 10 Uhr
HiB Hamlet in Budapest – Hamlet in Berlin. Werkstatt Hamletmaschine
Gorki Studio Berlin, Hinter dem Gießhaus, Berlin-Mitte
http://www.heinermueller.de/

Vorträge, Lectures und Arbeitsberichte von international renommierten Wissenschaftlern und Künstlern. In Kooperation mit Workshop Foundation Budapest, andcompany&Co SPACE, dem Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin, dem Interdisziplinären Zentrum für Kunstwissenschaften und Ästhetik sowie der Dramaturgischen Gesellschaft. Anmeldungen mit kurzem CV an: Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können

Öffentliche Termine u.a. (jeweils im Gorki Studio Berlin, Eintritt frei):
19. März, 20:00 Uhr
Eröffnungsvortrag von Robert Weimann
20. März, 17:00 Uhr
Lecture von Jean-Pierre Morel, Paris
20. März, 20:00 Uhr
Öffentliche Lesung und Diskussion mit György Dalos: Ungarn 1956
21. März, 20:00 Uhr
Lecture von Eszter Babarczy, Budapest
25. März, 11:00 Uhr
Lecture von Marcus Steinweg, Berlin
26. März, 20:00 Uhr
Lecture von Milena Massalongo, Verona
27. März, 20:00 Uhr
Christoph Rüter: The Time is out of Joint
28. März, 18:00 Uhr
Stefan Nolte und Studenten der FU Berlin

Weitere Termine unter www.ihmg.de

________________________________________

26.-27. April 2007
Heiner Müller Werkstatt 
26. April 2007 20:00
Zweisprachige Lesung aus den Werken von Heiner Müller
Goehte-Institut Budapest

Április 27. -29.
Hamletmaschine II.  in Budapest 

2. Juni 2007
Performing Hamlet in Budapest. Hamlet in Berlin
Eine Weiterführung der Werkstatt Hamletmaschine I. (Berlin) und II. (Budapest)

17:00 Uhr   
Begrüßung
Bühne

Flóra Tálasi, Projektleitung Bipolar
Klaudia Ruschkowski, Projektleitung HiB
Wolfgang Storch zu Heiner Müllers Projekt „HiB“
Dr. Krisztián Ungváry zur Revolution in Ungarn 1956 und der gegenwärtigen Situation

18:00 Uhr im Foyer   
SPACE: Hamlet in a Box. BACK TO THE PRESENT. EMLÉKMŰ A JELENNEK

Sound- und Videoinstallation
Text und Konzept: Petra Ardai; Ton und audiovisuelles Konzept: Luc van Loo;
Dramaturgie: Eszter Babarczy; Szenerie: Andràs Ravasz

18:00 Uhr Bühne           
Freedom’s Fury

Dokumentarfim von Colin K. Gray und Megan Raney, 2006

19:00 Uhr Bühne   
Lutz Dammbeck: Re-reeducation

Lecture mit Diaprojektion in Verbindung mit der gleichnamigen Ausstellung in der Galerie COMA,
26. Mai – 7. Juli 2007

20:00 Uhr Bühne   
David Marton: Hamlet in B.

Video-Premiere
Darsteller: Julian Mehne; Kamer, Konzept und Schnitt: Isabell Robson;
Ton und Musik: Daniel Dorsch

20:30 Uhr Bühne   
andcompany&Co.: Hamlet in a Box. PLAYTIME!

Lecture-Concert
Sarah Günther, Alexander Karschnia, Nicola Nord, Viktor Markos, Sascha Sulimma

21:30 Uhr im Foyer       
SPACE: Hamlet in a Box. BACK TO THE PRESENT. EMLÉKMŰ A JELENNEK

Sound- und Videoinstallation

Dávid Márton: Hamlet in B., Video/Installation; Lutz Dammbeck: Re-Reeducation (Die Umerziehung der Umerzogenen), andcompany&Co.: Playtime!, lecture-concert;
Space: Denkmal für die Gegenwart, Installation.
Maxim Gorki Theater, Berlin, Am Festungsgraben 2 www.gorki.de


Projektleitung in Deutschland
Wolfgang Storch, Klaudia Ruschkowski

Träger in Deutschland
Internationale Heiner Müller Gesellschaft e.V., Berlin www.heinermueller.de

Projektleitung in Ungarn
Petra Péter

Träger in Ungarn
Workshop Foundation, Budapest www.wsf.hu

Weitere Institutionen
andcompany&Co.(Frankfurt a.M./Amsterdam), Maxim Gorki Theater (Berlin), SPACE (Budapest/Amsterdam)

Weitere Beteiligte
Petra Ardai (SPACE), Eszter Babarczy, Lutz Dammbeck, Alexander Karschina (andcompany&Co.), Anna Lengyel, Luc van Loo (SPACE), Dávid Márton, Nicola Nord, András Ravasz

Oben