Bipolar Logo

!Revolution?

Die Ausstellung !Revolution? – künstlerische Reflexionen massenmedialer Repräsentationen stellt sechs Positionen internationaler Künstler zur Diskussion, die die Darstellung von Aufständen in den Massenmedien zum Ausgangspunkt für ihre Arbeiten nehmen.

Sie knüpft nicht direkt an die Geschichte, die Dokumentation oder das Gedenken der Ungarischen Revolution von 1956 an, sondern richtet den Blick sowohl auf deutlich frühere als auch auf spätere Revolutionen und Massendemonstrationen. Die Präsentation kreist um die Frage nach der Möglichkeit künstlerischer Reflexion von Geschichte sowie von historischen Phänomenen entlang der thematischen Ausrichtung auf Revolten und Aufstände. Die Ausstellung enthält Neuproduktionen und ebenso bereits existierende Arbeiten, die sich in unterschiedlichen Formen wie Film, Video und Installationen artikulieren. Gezeigt werden eine damals zensierte filmische Auseinandersetzung aus dem Jahr 1969 über die ungarische Räterepublik 1919: Der Film Agitatoren von Dezső Magyar aus dem Balázs Béla Stúdió, beruht auf dem Roman Optimisten von Ervin Sinkó sowie auf Texten und Memoiren von Georg Lukács und József Lengyel.

In einem weiteren Projekt stellen Alice Creischer und Andreas Sieckmann Fotos von den Ereignissen der Pariser Commune Texte zur Kunst und Fotografie von Charles Baudelaire gegenüber. Die Videoarbeit von Latifa Echakhch mit Gauthier Herrmann, ein 23-minütiges Loop, untersucht das Phänomen von Massenprotesten, deren Artikulationsformen und öffentliche Wahrnehmung. Raphael Grisey reflektiert Spuren der Erinnerung an Rosa Luxemburg in Berlin. Der Film Sissi – die junge Kaiserin mit Romy Schneider in der Titelrolle zeigt im Finale die gloriose Rückkehr des königlichen Paares nach Budapest – gedreht wurde er 1956. Lilla Khoór und Anna Artaker stellen Filmstills und historischen Fotografien des Ungarnaufstandes in einer Bilderserie einander gegenüber. Das Projekt Culture is our business von Ines Schaber verfolgt schließlich die Reise- und Handelswege historischer Nachrichtenbilder und reflektiert deren Okkupierung im Rahmen kommerzialisierter Distribution.

Termine

29. September 2006 – 14. Januar 2007

Ausstellung
Collegium Hungaricum Berlin

20. Januar – 26. Februar 2007
Ausstellung
Centre d‘Art Passerelle, Brest (F)

27.09.07 - 11.11.07 Budapest
Ausstellung

Műcsarnok,  Budapest

Der Ausstellung in der Kunsthalle Budapest liegt die im vergangenen Herbst im Collegium Hungaricum Berlin gezeigte Ausstellung zugrunde. Ein Anschluss an den Kontext an diesem Ort soll gefunden und jene Verbindungen hergestellt werden, die mit dem Ausstellungsort (Geschichte der Kunsthalle und des Heldenplatzes in Budapest) und den revolutionären Ereignissen der ungarischen Geschichte des 20. Jahrhunderts zusammenhängen.

 

Image

Projektleitung in Deutschland
Ágnes Gelencsér

Träger in Deutschland
Collegium Hungaricum Berlin www.hungaricum.de

Weitere Institutionen
Art Forum Berlin, Ungarischer Akzent

Weitere Beteiligte
Kuratorinnen: Ulrike Kremeier (Berlin), Lívia Páldi (Budapest) Künstler: Anna Artaker, Alice Creischer, Latifa Echakhch, Raphael Grisey, Lilla Khoór, Dezsö Magyar, Ines Schaber, Andreas Sieckmann; Andreas Müller (Ausstellungsdesign)

Oben