Im Rahmen des neu initiierten Kunst im öffentlichen Raum-Projektes Skulpturenpark Berlin_Zentrum wird im Juni und Juli 2007 auf dem Gelände einer innerstädtischen Brachfläche (ehemaliger Mauerstreifen) das Ausstellungsprojekt PARCELLA mit deutschen und ungarischen Künstlern stattfinden.
Der Ausstellungsort in Berlin ist eine innerstädtische Brachfläche; ein Teil des ehemaligen Mauerstreifens; ein Ort mit schicksalhafter Geschichte: Als militärisches Sperrgebiet und unbeachtetes Niemandsland stellte er jahrzehntelang eine geografische, politische und ideologische Grenze zwischen Ost- und Westeuropa dar. Seit dem Fall der Mauer ist dieses Areal weitgehend ungenutzt. Die historische und gegenwärtige Bedeutung der Fläche wird durch die wiederholten künstlerischen Eingriffe kontinuierlich neu interpretiert und diskutiert, bewahrt jedoch den Anschein einer freien, unberührten Fläche. Die Ausstellungsreihe Skulpturenpark Berlin_Zentrum untersucht das Phänomen des «Skulpturenparks» als historischen Begriff und will für diesen eine neue Ausrichtung formulieren. Dabei wird «Skulptur» auch als Prozess verstanden, welcher soziale, historische und gesellschaftliche Zusammenhänge bezüglich des Ortes sichtbar werden lässt und neu verhandelt.
Parcella lädt drei ungarische und drei deutsche Künstler dazu ein, im Sommer 2007 ortsspezifische Installationen, Performances und Interventionen zu realisieren. Vorgeschlagen und ausgewählt werden die Künstler von einer Kuratorengruppe, die aus Vertretern von jeweils vier ungarischen und vier deutschen Institutionen besteht: Edit Molnár, Kunsthalle, Budapest; Katalin Simon, Dorottya Galerie des Ernst Museums, Budapest; Balázs Beöthy, C3 – Center for Culture and Communication, Budapest; Miklós Erhardt, Künstler, Budapest; Stephen Kovats, V2_: Institute for Unstable Media, Rotterdam und Annette Maechtel, freie Kuratorin, Berlin.
Eine Dokumentation der künstlerischen Arbeiten und der Ausstellung in Berlin wird im September 2007 in der Budapester IMPEX Galéria vorgestellt, wo auch nicht realisierte Entwürfe zu sehen sein werden.
Termine
Die Kunstwerke werden entwickelt und ausgestellt im Skulpturenpark Berlin_Zentrum
zwischen Kommandantenstraße 22 und Alte-Jakob-Straße, Berlin
So 8. 7. 16 h
Folke Köbberling/Martin Kaltwasser: Turn it upside down again
So 5. 8. 16 h
Wiebke Groesch/Frank Metzger: New Borders
Do 30.8. 20:30 h und Sa 1.9.
Ayreen Anastas & René Gabri: We Draw Our Hope On Berlin, 2007
Videovorführung und Workshop
Collegium Hungaricum Berlin, Karl-Liebknecht-Straße 9, www.skulpturenpark.org
Für die sechste Ausstellung des deutsch-ungarischen Kulturprojekts „Parcella” projizieren Ayreen Anastas und René Gabri die derzeitigen Auseinandersetzungen über die Mauer, die im besetzten Palästina gebaut wird, auf den Ort des Skulpturenparks Berlin_Zentrum. Ihr Projekt bezieht sich sowohl auf mögliche übertragbare Protestzeichen der existierenden Mauer in Palästina als auch auf historische Verweise, welche die Berliner Mauer auf ihren Ort zurückweisen, der ehemals Ost und West trennte. So wird die Öffentlichkeit mit einer provokativen Frage konfrontiert: Wie können sich diese Erfahrung der Teilung und des Widerstandes gegen die Mauer, die Ost- und Westberlin trennte, auf die Teilung in Palästina übertragen lassen?
Im Zusammenhang mit ihren Eingriffen in das Gelände werden die Künstler Filme zeigen, die auf ihren Reisen nach Israel und in das besetzte Palästina entstanden sind. Darüber hinaus werden sie einen ganztägigen Workshop anbieten, der die Möglichkeit bietet, die Mauer in Palästina in weitere Zusammenhänge zu bringen und Raum für öffentliche Diskussionen zu schaffen. Die Teilnehmer des Workshops sind eingeladen, mit den Künstlern verschiedene Zeichen bzw. Schilder zu produzieren und im Skulpturenpark aufzustellen.
Der Workshop findet am 1. September im Skulpturenpark Berlin_Zentrum (Kommandantenstraße 22, 3. Stock) statt. Anmeldung: berlin(at)campcampaign.info
Die Veranstaltungen sind kostenlos.
So 9. 9. 16 h
PARCELLA: Social Motions
Massenchoreographie von Katarina Šević
Zwischen Kommandantenstraße 22 und Alte-Jakob-Straße, Berlin,
www.skulpturenpark.org
Über die Choreographie: Teilnehmer werden gebeten alltägliche Social Motions simultan auszuführen. Die Choreographie hinterfragt die Form unserer Bewegungen und Gestiken in Bezug auf Gewohnheit, Kultur und Routine. Social Motions sind Bewegungen, typisch für Gesellschaften, in der sich eine Vielzahl an Menschen in ständiger und gleichzeitiger Beziehung befindet. Es ist das alltägliche Verhalten, das durch soziale Regeln bestimmt wird, ohne das wir uns dessen bewusst sind.
Nimm teil, mach mit bei der Massenchoreographie! Treffpunkt: Seydelstr. 7., Berlin-Mitte.
Für Anmeldung und weitere Informationen melden Sie sich bitte bei o.moskatova(at)web.de
27.9.-18.10.
Ausstellung der Kunstwerke in Budapest
IMPEX galéria, Budapest
Im Bild: 1. Skulpturenpark Berlin_Zentrum zwischen Kommandantenstraße 22 und Alte-Jakob-Straße, 2. Daniel Knorr: One Year Warranty, 3. Installation zur Eröffnung der Ausstellungsreihe von Miklós Mécs
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Projektleitung in Deutschland Matthias Einhoff, Philip Horst, Markus Lohmann, Harry Sachs, Daniel Seiple Träger in Deutschland KUNSTrePUBLIK e.V. www.kunstrepublik.de Projektleitung in Ungarn Gergely László Träger in Ungarn Lumen Fotóművészeti Alapítvány www.photolumen.hu Weitere Beteiligte Künstlerischer Beirat:
Beöthy Balázs, C3 – Center for Culture and Communication,
Budapest; Erhardt Miklós, Budapest; Stephen Kovats, V2_:
Institute for the Unstable Media, Rotterdam; Annette Maechtel,
Berlin; Molnár Edit, Műcsarnok, Budapest; Simon Katalin,
Dorottya Galéria (Ernst Múzeum), Budapest |