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Newsletter vom 13.09.2007

Bipolar deutsch-ungarische Kulturprojekte
18. Newsletter / September 2007 Nr. 2.

Bipolar ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes. Bipolar wird von Relations e.V. Berlin durchgeführt, einem gemeinnützigen Verein zur Förderung des Kulturaustausches im Westen und Osten Europas.


Bipolar deutsch-ungarische Kulturprojekte ist das zweite Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes, das im Schwerpunktprogramm Mittel- und Osteuropa bilaterale Kulturbegegnungen fördert. Uns geht es um lebendige Netzwerke, deshalb fördert Bipolar Kooperationsprojekte, die im direkten Arbeitskontakt zwischen ungarischen und deutschen Kulturschaffenden und Institutionen entwickelt werden. Die im Ausschreibungsverfahren von einer Fachjury ausgewählten Projekte aus Musik, Kunst, Tanz und Theater, Kunstvermittlung und Kulturgeschichte setzen sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander.

Liebe Leser,
in der Schlussphase der Veranstaltungssaison von Bipolar finden nicht wenige Veranstaltungen statt, die wir Ihnen ausführlich vorankündigen möchten. Deswegen haben wir uns entschieden, das Monatsprogramm diesmal gestaffelt zu verschicken:
Bis Mitte September haben Sie die Veranstaltungshinweise bereits erhalten,  nun  folgen  die Termine der zweiten Monatshälfte.


Inhalt

1. Veranstaltungen bis Ende September
2. Ausblick: Veranstaltungen in Ungarn



1. Veranstaltungen  bis Ende September

Do 13. 9.–Sa 15. 9. 20:30 h
Die Verabredung
Dritter Teil der Theater-Trilogie "Das Gespräch"
ACUD -Theater, Berlin, Veteranenstraße 21 www.acud.de

Wenn Georg Lukács und Bertolt Brecht die bestimmenden Gestalten der ersten beiden Teile der Trilogie waren, wer kann dann als dritte Gestalt die Fragen, die aufgeworfen wurden, gewissermaßen auf ein höheres dialektisches Niveau heben? So stießen die Theatermacher auf Kafkas Karl Roßmann. Der Weg dieses Jungen in der Neuen Welt gleicht paradoxerweise dem Weg, den wir selber nach dem Ende der Utopien, nach dem Verstummen der Lehrer zu bewältigen haben. Das Labyrinth von Regeln, das Karls Ankommen immer wieder verhindert, ist die Welt, in der auch wir das Glück verpassen. Die Verabredung besteht weiter, aber wir wissen nicht mehr, wie wir sie einhalten können.
Der dritte Teil der Theater-Trilogie Das Gespräch verarbeitet Material aus Franz Kafkas Roman Amerika. Das Stück entsteht als Kooperation des alternativen Theatervereins MASZK, Szeged mit dem ACUD-Theater, Berlin, unter der Regie von Felix Goldmann.
Rahmenveanstaltung
I don’t need power, I have too much
Ausstellung
ACUD-Galerie, Berlin, Veteranenstraße 21 www.acud.de
Kurator: Lada project, beteiligte Künstler: Marc Bijl, Peter Lowas, Rob Savelberg, Pál Szacsvay. Die Ausstellung ist bis zum 23.9. zu sehen. Öffnungszeiten: Di-Sa 16-20 Uhr, Mo und So geschlossen.

Fr 14. 9. – Sa 15. 9.
Revisiting Memory
Lesungen
Foyer im Haus der Berliner Festspiele, Berlin, Schaperstraße 24, www.berlinerfestspiele.de

Während des Internationalen Literaturfestivals Berlin werden Fotos von Julia Baier, Gabriella Csoszó, Lilla Khoór und André Lützen über Orte eigener und fremder Erinnerungen zu sehen sein. Die Bilder sind Teil des Projektes Revisiting Memory, in dem je ein Fotograf und ein Schriftsteller gemeinsam an Orte bleibender Erinnerungen gereist sind.
Fr 14. 9. 18 h
Christiane Neudecker: Flugtechniken mit Fotos von Gabriella Csoszó
Attila Bartis: Das Leben an sich mit Fotos von Julia Baier
Sa 15. 9. 18 h
Arno Geiger: Rot und Blau mit Fotos von Lilla Khoór
Krisztián Grecsó: Vergangenheit im Schleudergang mit Fotos von André Lützen

Fr. 14.–16.9. 20 h
Opernsaga - Komander Kobayashi III
Zeitgenössische Oper
Sophiensaele Berlin, Sophienstraße 18, 10178 Berlin www.sophiensaele.com

Die dritte Staffel treibt Kommander Kobayashi und seine Hermenauten in zwei neuen Folgen direkt in das große Finale der Serie. In Folge Nr. 5 „Aoihana darf nicht sterben!“ geht es um ein existentielles Problem: Die Hermenauten sind die letzten ihrer Art. Fortpflanzen müssen sie sich, bevor es zu spät ist. Aber wie, nach welchem Protokoll? Was soll den folgenden Generationen mitgegeben werden? Und wie hoch ist der Preis für eine Befruchtung? Die Hermenauten sind zu fast allem bereit und begeben sich in die Hände der legendären ‘Meisterin‘ von Budapest.
Folge 6 mit dem Titel „am ende.“ enthüllt schließlich das Geheimnis des undurchsichtigen Kobayashi. Der Kommander zeigt sich in all seiner Gewalt und führt die Hermenauten an den Ort, von dem es keine Rückkehr gibt. Klaus Lang komponiert diese spirituelle Schlachtungsszene als großes alpenländisches Tableau mit Orgel, Chor und Blasorchester.
Folge 5: Komposition: Samu Gryllus / Libretto: Tobias Dusche
Folge 6: Komposition: Klaus Lang / Libretto: Sebastian Bark, Sven Holm, Klaus Lang
Regie: Sven Holm / Musikalische Leitung: Vicente Larrañaga. Idee & Konzept: Sebastian Bark, Sven Holm (NOVOFLOT).

Fr 14. 9. 19.00 h
Jugend auf dem Lande – Youth in the countryside
Ausstellungseröffnung
neunplus Fotografengemeinschaft, Berlin, Borsigstraße 9
Öffnungszeiten: jeweils Do. & Fr., 16.00 bis 20.00 Uhr sowie Sa. & So., 14.00 bis 18.00 Uhr. www.neunplus.com

„Jugend auf dem Lande“ ist ein internationales Fotografie-Projekt, bei dem internationale Fotografenkollektive und Kunst-Universitäten aus 8 verschiedenen Ländern Europas an einem Thema zusammenarbeiten. Der Projekttitel „Jugend auf dem Lande“ berührt zahlreiche aktuelle Fragen und Diskussionen, die sowohl länderübergreifend als auch in jedem Land einzeln eine wichtige Rolle spielen: zum einen der Unterschied zwischen Stadt- und Landleben, mit den je verschiedenen Lebensstilen und Entwicklungsmöglichkeiten. Zum anderen das Aufeinandertreffen von Jung und Alt, bei dem sich die Wünsche der Jugend und die Erfahrungen des Alters oft Gegenüberstehen. Als Weiteres der Gegensatz von Bewahrung und Veränderung, der sich am stets neuen Konfliktpotential zwischen lokalen Traditionen und globalen Innovationen beobachten lässt. Mit den Ausstellungen in Berlin und Kaposvár/Ungarn findet der von Bipolar geförderte bi-nationale ungarisch-deutsche Teil des Projektes seinen offiziellen Abschluss. Die Ausstellung bei neunplus zeigt Arbeiten der folgenden Fotografinnen und Fotografen: Nóra Bánkúty, Ádám Cuhorka, Gergely Timár, (alle Universität Kaposvár, Ungarn) sowie Conny Höflich, Alexander Janetzko / Ostkreuzschule, Klaus Muenzner / neunplus, Benja Weller / neunplus (neunplus in Kooperation mit Ostkreuzschule Berlin, Deutschland)
Die Ausstellung ist bis zum 30.9. zu sehen.

Di 17. 9.
Remembering Newtopia
Interaktive Ton- und Bildkompositionen
Muffathalle, München, Zellstraße 4, www.muffathalle.de.

In der Werkstatt ''Tonbilder'' werden Musikstücke entwickelt, die auf der Interaktion von Bild und Ton basieren. Im Mittelpunkt des Bereichs ''hörbares Licht'' steht ein spezielles Laser-Interface, das die Bewegungen der Vortragskünstler bzw. Tänzer in musikalische Informationen umwandelt. Im Rahmen eines Residenzprogramms werden deutsche und internationale Komponisten nach Budapest eingeladen, um Musik für dieses Laserinstrument zu komponieren. Ein Gastkünstlerprogramm für ungarische und deutsche Komponisten fördert zudem die Kreation mehrkanaliger Werke für den ''Klangdom'' des ZKM, den dritten Bereich des Projekts, der Experimente mit einem programmierbaren Mehrkanal-Ton-Entwicklungssystem umfasst. Die entstandenen Werke werden am ZKM produziert und am Freitag, den 23.11.2007, um 20:30 h vom BR Hörfunk ausgestrahlt. Eine Koproduktion von ZKM, Budapest Music Center und intermedium / BR 2007.
Konzertprogramm ab 20.00 h
Ludger Brümmer „Shine“
Andrea Szigetvári „Swinging Door“
Gilles Gobeil „Ombres, espaces, silences“
György Kurtág Jr. & Miklós Lengyelfi „Zoo“
Shintaro Imai „Motion and Glitch Study“

Do 20.9.
Kreatives Vergessen
Die Texte des literarischen Workshops erscheinen in der Zeitschrift Sprache im technischen Zeitalter
www.spritz.de

Welche Rolle bei der Vergangenheitsbewältigung der Literatur beziehungsweise den Autoren zufällt, war der Ausgangspunkt eines ungarisch-deutschen Autorentreffens, das im März 2007 im Literarischen Colloquium Berlin über die Bühne ging. Unter dem Titel „Kreatives Vergessen“ versammelten sich, moderiert von György Dalos und Marius Meller, zwölf Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Ungarn, Österreich und Deutschland: Zsófia Balla, László Garaczi, Endre Kukorelly, László Márton, Gábor Németh, Lajos Parti Nagy, Marcel Beyer, Terézia Mora, Robert Schindel, Thomas Lehr, Julia Franck und Katja Lange-Müller. In der jüngsten Ausgabe der "Sprache im technischen Zeitalter" kann man nun ihre Essays, Gedichte und Erzählungen zum Thema lesen. „Kreatives Vergessen“ war eine Gemeinschaftsveranstaltung des ungarischen Schriftstellerverbandes Szépírók Társasága und des LCB. Auf Ungarisch liegen die Texte in der Budapester Ausgabe der Zeitschrift Lettre vor.
Die einzelne Ausgabe der Zeitschrift Sprache im technischen Zeitalter kostet 12 Euro, bestellen kann man die Zeitschrift im Buchhandel, beim Verlag (SH-Verlag, Osterather Str. 42, 50739 Köln) oder auch über das LCB.

Do 20. 9. – Sa 22. 9.
Remembering Newtopia. Creating our Future
Präsentationen und Konzerte
ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, Lorenzstraße 19, www.zkm.de

Konzerte
Do 20.9. 20.00 h
György Kurtág Jr. „Spaces Talks“
Gilles Gobeil „Ombres, espaces, silences“
Alexander Schubert „Corylus Avellana“
György Kurtág Jr. & Miklós Lengyelfi „Zoo“
Fr 21.9. 20.00 h
Todor Todoroff „Around and above, weightless…“
Ludger Brümmer „Glasharfe“
Shintaro Imai „Motion and Glitch Study“
22.9. 20.00 h
Stevie Wishart „The Sound of Gesture“
Andrea Szigetvári „Swinging Door“
Ludger Brümmer „Shine“

Fr. 28. 9. 19.00 h
n\osztalgia
Releaseparty und Ausstellungseröffnung
Kino Balázs, Cafe Geißler,
Collegium Hungaricum, Berlin, Karl-Liebknecht-Straße 9, www.hungaricum.de, www.nosztalgia.net

Junge KünstlerInnen, AutorInnen und WissenschaftlerInnen aus Deutschland, Ost- und Südosteuropa hinterfragen kritisch die Verklärung einer sozialistischen Vergangenheit. Die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Spurensuche zeigt die Veranstaltung an diesem Abend. Vorgestellt werden die englischsprachige Publikation n\osztalgia – ways of revisiting the socialist past, die virtuelle Enzyklopädie sowie eine begleitende Ausstellung mit den Arbeiten der Teilnehmerinnen des interkulturellen Projekts n\osztalgia.
Programm
19.00 h -
Grußworte der Projektleiterinnen Stephanie Endter und Annemarie Oberschmidt, Vorstellung des Projekts n\osztalgia, Kino Balázs
19.30 h –
Diskussionsrunde Grenzenlose Nostalgie? – Sozialistische Vergangenheit zwischen Verklärung und Kommerz Mit Dr. Stefan Wolle, Alexander Mackat, Dr. Hans-Hermann Hertle, Lutz Rathenow. Moderation: Thomas Rogalla.
ab 21.00 h -
Eröffnung der Ausstellung/ Grußworte der Projektleitung n\osztalgia mit Sektempfang anschließend Party im Cafe Geißler mit Video-Projektionen, Live-Enzyklopädie und Musik


2. Ausblick: Veranstaltungen in Ungarn

Fr 7.– Sa 22. 9.
Faulheit
Ausstellung
MOME Ponton Galéria, Budapest

Spielarten des Nichtstuns, wie Faulheit, Langeweile und Muße untersucht von 18 Kulturschaffenden, Künstlern, Schriftstellern und Wissenschaftlern verschiedener Generationen aus Ungarn und Deutschland.

Mi 12.9. 18 h
Ausstellungseröffnung und Lesung: Die Fotos aus dem Projekt Revisiting Memory
2B Galéria, Budapest

Fotoessays von Julia Baier, Gabriella Csoszó, Lilla Khoór und André Lützen. Die Ausstellung wird von József Mélyi eröffnet. Krisztián Grecsó und Noémi Kiss lesen aus den Texten, die parallel zu den Bildern entstanden sind. Bis 6.10.

Fr 14. 9.
n\osztalgia
Budapest Release Event
KÉK – Kortárs Építészeti Központ, Budapest

Vorgestellt werden die englischsprachige Publikation n\osztalgia – ways of revisiting the socialist past und die virtuelle n/osztalgia Enzyklopädie. Die Projektmacherinnen blicken zurück und feiern den Abschuss mit Gästen.

19. 9.
Jugend auf dem Lande
Fotoausstellung
Csokonai Galéria, Kaposvár

Siehe 14.9. beim neunplus Fotografengemeinschaft

14.–15. 9.
Theaterpädagogische Dialoge
Marczibányi Téri Művelődési Központ, Budapest.

Workshops mit Uta Plate, Beáta Nagy, Ulrich Hradt und Franz Joseph Hödl, Diskussion über die Bedeutung der internationalen Kooperationen in der Theaterpädagogik sowie Erfahrungsbericht über die Arbeit mit den deutschen und ungarischen Jugendlichen und Präsentaiton der Werkfilme und Videodokumentationen der entstandenen Aufführungen.

26.– 30. 9.
"Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft mit Argonauten" von Heiner Müller  Bárka Színház, Budapest

Müllers Text umfasst mehr als nur eine gescheiterte Liebesgeschichte, zwischen Verkommenem Ufer und Landschaft mit Argonauten liegen Jahrtausende. Er öffnet den Blick vom antiken Mythos bis hin zur Gegenwart, von der Hoffnung einer Gesellschaft bis hin zum persönlichen Scheitern des Individuums - ein schier endloser Weg aus Zerstörung, Verrat und Unverständnis. Eine Koproduktion des Bárka Theater Budapest und schloss bröllin e.V

ab 27. 9.
PARCELLA Präsentation der Kunstwerke
IMPEX, Budapest

Die Ausstellung dokumentiert die künstlerischen Aktionen, die vom 15.April bis 30.September im Skulpturenpark_Berlin verwirklicht worden sind. Neben den Werken von Miklós Mécs, Daniel Knorr, Hajnal Németh, Folke Köbberling & Martin Kaltwasser, Ayreen Anastas & Renee Gabri, Wiebke Groesch & Frank Metzger, Katarina Šević werden auch die Entwürfe gezeigt, die dem Kuratorium des Projektes eingereicht worden waren.

28. – 29. 9.
Kommander Kobayashi Staffel III Zeitgenössische Opernsaga
Trafó, Budapest

Siehe  14.–16.9. 20 h, Sophiensaele Berlin,

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Bipolar-Team
www.projekt-bipolar.net

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