Bipolar Logo

Newsletter vom 05.06.2007

Bipolar deutsch-ungarische Kulturprojekte
14. Newsletter / Juni 2007

Bipolar ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes. Bipolar wird von Relations e.V. Berlin durchgeführt, einem gemeinnützigen Verein zur Förderung des Kulturaustausches im Westen und Osten Europas.


Bipolar deutsch-ungarische Kulturprojekte ist das zweite Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes, das im Schwerpunktprogramm Mittel- und Osteuropa bilaterale Kulturbegegnungen fördert. Uns geht es um lebendige Netzwerke, deshalb fördert Bipolar Kooperationsprojekte, die im direkten Arbeitskontakt zwischen ungarischen und deutschen Kulturschaffenden und Institutionen entwickelt werden. Die im Ausschreibungsverfahren von einer Fachjury ausgewählten Projekte aus Musik, Kunst, Tanz und Theater, Kunstvermittlung und Kulturgeschichte setzen sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander.


Inhalt

1. Veranstaltungen im Juni 2007
2. Ausblick: Veranstaltungen in Ungarn

1. Veranstaltungen im Juni 2007

2.6.– 12.8.
Faulheit
Ausstellung
Kunstverein Wolfsburg, Schlossstraße 8, www.kunstverein-wolfsburg.de


Künstlerische Reflexionen über Faulheit, Nichtstun und Muße von den Teilnehmern des Projektes In den Architekturen des Alltags.

Um die verschiedene Spielarten des Nichtstuns, wie Faulheit, Langeweile und Muße, praktisch zu untersuchen, haben sich 18 Kulturschaffende, Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler verschiedener Generationen aus Ungarn und Deutschland auf Reisen begeben. Bevor es auf die Reise ging, führten ein Symposion und ein Workshop in der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig in das Thema ein. Die Ausstellung zeigt nun die Ergebnisse der Reise in die Faulheit.
Kuratoren: Viola Vahrson und Justin Hoffmann
Im September wandert die Ausstellung nach Budapest und wird dort in der MOME PONTON Galerie gezeigt.

9. 6. – 12. 8.
The Social Engine – Exploring Flexibility
Ausstellung
Eröffnung: 8. Juni um 20:00
ACC Weimar, Burgplatz 1+2

www.reinigungsgesellschaft.de, www.acc-weimar.de

Forschungs- und Ausstellungsprojekt zu den kulturellen und sozialen Auswirkungen flexibilisierter Arbeitsformen.

Der Einfluss flexibler Arbeitskonzepte auf die Struktur der Gesellschaft in Deutschland und Ungarn wird anhand von Videointerviews mit Akteuren des Arbeitsmarktes thematisiert. Dabei wird jeweils die Arbeitgebersicht mit der Arbeitnehmerperspektive in Beziehung gesetzt. Es wird der Frage nachgegangen, welche besondere Rolle ein neu definierter Arbeitsbegriff bei der Transformation existierender sozialer Netzwerke und Identitäten in globale Zusammenhänge spielt. Schließlich wird erkundet, ob zeitgenössische Kunst ökonomische Prozesse repräsentieren oder als Wissensressource für gesellschaftliche Prozesse dienen kann.
Das Projekt arbeitet mit einem kognitiven Kunstbegriff, der dem Ziel der Wissensgewinnung dient und neue Blickwinkel auf die dringendsten Fragen der heutigen Gesellschaft eröffnet.

Eine gemeinsame Ausstellung von Miklós Erhardt (H) und REINIGUNGSGESELLSCHAFT (D) www.reinigungsgesellschaft.de
Die Präsentation der Projektergebnisse in Ungarn findet in der Studio Galerie Budapest statt, dem Projekt- und Ausstellungsraum der Studio of Young Artists' Association. Die Ausstellung dauert vom 25. Mai bis 23. Juni 2007.

17. 6. – 19. 6. um 20:30
Viktor Bodó: Schock / Esztrád sokk
Berliner Festspiele, Berlin, Schaperstraße 24 www.berlinerfestspiele.de


Gastspiel des Móricz Zsigmond Theater, Ungarn www.moriczszinhaz.hu

Nach „Gehacktundverschwunden“ präsentiert HAU mit „Schock“ ein zweites Gastspiel des jungen ungarischen Regisseurs Viktor Bodó. „Schock“ ist im Móricz Zsigmond Theater an der Ostgrenzstadt Nyíregyháza entstanden – und bezieht sich unmittelbar auf die Lebensrealität der Stadt: auf die seit der Wende enorm angestiegene Kriminalitätsrate, die ukrainische Mafia, auf Prostitution und Gewalt. Dabei entwickelt Bodó einen ganz eigenen Sinn für ungewöhnliche Verkettungen scheinbar unzusammenhängender Momente, er kombiniert, mischt und überlagert Effekte. In einer Autowerkstatt treffen immer mehr Einheimische aufeinander, Absurditäten und Realitäten des Lebens gehen eine wilde Mischung ein. Es entsteht eine Gratwanderung zwischen Tragik, Leichtigkeit und Witz.


23. 6. – 19. 8.
Wolfgang von Kempelen
Mensch-(in der)-Maschine
Medienhistorische Ausstellung mit zeitgenössischen Positionen
Eröffnung: 22.6. um 19:00
ZKM, Karlsruhe, Lorenzstraße 19 www.zkm.de


Die in Zusammenarbeit der Budapester C3 Stiftung und des ZKM produzierte Ausstellung erweitert das Bild des Wissenschaftlers, Ingenieurs, Künstlers, Schaustellers, Beamten und der Privatperson Wolfgang von Kempelen auf die mechanischen Erfindungen seiner Epoche, die Zeit der Erfindung der Erfindung. Dabei analysiert die Ausstellung jene Gedanken und Vorstellungen, die die Maschinen Kempelens auslösten sowie deren Rezeption durch die Nachwelt. Sie begleitet die Entstehung der verschiedenen Varianten des Schachautomaten über zweieinhalb Jahrhunderte, von den mechanischen, humanoiden Automaten bis zu den Robotern, Körperprothesen und Hochleistungsrechnern unserer Gegenwart. Die Ausstellung zeigt neben historischen Exponaten aktuelle künstlerische Arbeiten.

Kurator der Ausstellung im ZKM: Bernhard Serexhe, Assistenz: Barbara Kirschner

Die Ausstellung war bereits in der Kunsthalle Budapest zu sehen. Die teilweise interaktive Ausstellung lockte über 20 000 Besucher an. Die Kuratoren der Ausstellung in Budapest waren József Mélyi und Rita Kálmán. www.kempelen.hu


27. 6. – 29. 6. um 19:00 und 20:30
Erlebnisministerium
Eine ortsspezifische Inszenierung von Viktor BodóHAU 1, Berlin, Stresemannstraße 29 www.hebbel-am-ufer.de


Die Theateraktion „Erlebnisministerium“ entwickelte Viktor Bodó gemeinsam mit deutschen und ungarischen Schauspielern. Bei einem Rundgang durch das HAU1 treffen die Zuschauer an verschiedenen Stationen auf Schauspieler, können in die Haut der interessantesten Figuren schlüpfen und haben die Möglichkeit, aktiv den Verlauf des Abends zu beeinflussen. Ungewöhnliche Winkel des Gebäudes, dem Publikum sonst unzugänglich, spielen ebenso mit, wie ein Minibus und eine Stretchlimousine.


29. 6. ab 12:30
20 év múlva – 20 Jahre später - The Future of Utopia
Trickfilme und Ausstellung
Albert-Einstein-Oberschule Neukölln, Parchimer Allee 109, 12359 Berlin


Je zwanzig Kinder und Jugendliche aus Berlin und Kecskemét setzten ihre Vorstellungen über ihre Zukunft in kurzen Trickfilmen um. In der Albert-Einstein-Oberschule Neukölln werden die Trickfilme und eine Ausstellung der Bilder und Storyboards zu sehen sein.
Die vorläufigen Ergebnisse des Trickfilmworkshops sind auf die Website der Globalen Medienwerkstatt geladen; diese website ist mit der ungarischen Website verlinkt. Die Filme sind unter folgender Adresse zu sehen:
www.globale-medienwerkstatt.de/video/trickfilmprojekt/Archiv/
http://keprolkepre.kio.hu/


29.06. um 19:00
Vorstellung des Zeitschriftenprojekts Die Planung / A Terv
Badischer Kunstverein, Waldstraßensaal, Waldstraße 3, 76133 Karlsruhe


Mit der Präsentation der Zeitschrift Die Planung / A Terv wird das neue Video- und Zeitschriftenarchiv im Waldstraßensaal des Badischen Kunstvereins eröffnet.
Das Zeitschriftenprojekt Die Planung / A Terv ist ein Experiment zur Nutzbarmachung der Zukunft im Jetzt. Die ersten drei Ausgaben der im Sommer 2007 erscheinenden Publikation sind Vorabveröffentlichungen: Sie tragen als Erscheinungsdatum jeweils eine der Jahreszahlen 2011, 2036 und 2048 und sind aus der Perspektive dieser Jahre konzipiert. So stellt jede Ausgabe einen Vorgriff auf eine mögliche Zukunft dar und wird in dem entsprechenden Jahr wieder veröffentlicht. Rund 60 internationale Künstler und Autoren haben an diesem utopischen Projekt mitgewirkt.
Die Planung / A Terv (Berlin/Budapest) wird von Sandra Bartoli, Martin Conrads, Silvan Linden, Levente Polyák und Katarina Šević produziert und herausgegeben.
www.dieplanung.org, www.aterv.org


30. 6.
Revisiting Memory in der Wochenend-Ausgabe der taz
die tageszeitung, Reiseseiten www.taz.de
Arno Geiger: Rot und Blau, mit einem Fotoessay von Lilla Khór.


Der österreichische Schriftsteller Arno Geiger und die ungarische Fotografin Lilla Khór reisten gemeinsam, ohne sich zuvor gekannt zu haben, an die Orte ihrer Erinnerungen. Die Erlebnisse und Eindrücke wurden in Wort und Bild festgehalten.


30. 6. – 2. 7. um 20:00
Nichts hält mich davon ab – Nem tarthat vissza semmi attól
von DIE ZWIEFACHEN – Jugendtheaterprojekt der Schaubühne
und der Jugendtheatergruppe des Collegium Martineum, Ungarn
Schaubühne, Studio, Berlin, Lehniner Platz


Zwölf junge Menschen, die in Berlin leben, und acht Jugendliche aus Mánfa, einem Dorf in Ungarn, betreiben einen theatralen Tauschhandel. Einige der Berliner kommen aus Sri Lanka, Palästina oder Schleswig-Holstein; die Ungarn aus Roma-Familien, wohnen zusammen in einem Internat in Mánfa. Die Gruppen schickten sich über Monate hinweg Wer-bin-ich-Pakete, große und kleine Geschichten. Diese Entdeckungstour führte in unterschiedliche Lebenswelten und universelle Gemeinsamkeiten: Fühlt sich Herzschmerz überall gleich an? Wie unterschiedlich können Freundschaftsbeweise sein? Was gibt dir den Adrenalinkick?

Regie: Uta Plate, János Kardos, Beáta Nagy, András Sereglei.
Im Rahmen von „Klubszene“, dem Festival der Jugendclubs der Berliner Bühnen, ist am 8. Juni 2007 eine Voraufführung des Stückes am Maxim Gorki Theater zu sehen.

 

Ausblick: Veranstaltungen in Ungarn

23. 6.
20 év múlva – 20 Jahre später - The Future of Utopia
Trickfilme und Ausstellung
KAFF – Internationales Animationsfilmfestival Kecskemét


In einem gemeinsamen Workshop vertonen die Berliner und Kecskeméter Jugendlichen die fertig gestellten Trickfilme. Es wurden unterschiedliche Trickfilmtechniken verwendet, wie beispielsweise Knet-Trick, Zeichentrick und Legetrick. Dabei kamen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Die entstandenen Figuren und Zeichnungen werden für eine Ausstellung aufbereitet und gezeigt. Die Filme über die Welt in zwanzig Jahren werden auf dem Animationsfilmfestival zu sehen sein.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Bipolar-Team
www.projekt-bipolar.net

 

 

Oben